Die Harmonie fährt nach Speyer
„Das sollten wir im nächsten Jahr unbedingt wieder machen!“
Das Wetter war sehr freundlich als sich die gut gelaunte Reisegruppe pünktlich um 07:30 Uhr in dem hochmodernen 5 Sterne Reisebus von André Zehnter auf den Weg nach Speyer machte. Nach Jahren der Pause hatte sich mit Uwe Falkenburger ein Organisator gefunden, der, wie sein Vorgänger, mit Freude und Geschick eine wunderbare Reise zusammengestellt hat.
Dom zu Speyer
Bereits bei der Anfahrt auf Speyer bot sich ein imposanter Blick aus der Ferne auf diese, das Stadtbild prägende Fassade. In 2 Gruppen wurden die Teilnehmer von den beiden exzellenten Führern über die wechselhafte Geschichte des Bauwerks informiert, an dem praktisch seit der ersten Erwähnung um 1025 bis in die Neuzeit permanent an- und umgebaut wurde. Für die Größe des Bauwerks mit seinen beeindruckenden Abmessungen war eine Neuerung in der Architektur, die Jochbögen, ausschlaggebend. Die imposante Wirkung des Raumes mit dem einmaligen Blick vom Altarraum auf das Eingangsportal und der darüber thronenden Orgel begeisterten ebenso wie die Fresken vom Leben der Gottesmutter Maria die im Hauptschiff zu sehen sind. In der ungewöhnlich großzügig ausgebauten Krypta konnte dann der riesige Taufstein aus dem 11. Jahrhundert bewundert werden, bevor es zu den geschichtlich wertvollen, aber in Ihrer Anmutung eher schlicht gehaltenen Kaisergräbern ging.
Nach den detailreichen und packend vorgetragenen Führungen wurde von einer kleinen Gruppe noch der Kaisersaal im Obergeschoss besichtigt und im Anschluss sogar der Turm! Der Lohn für die Bewältigung der ca. 500 Stufen sind die schönen Bilder mit der Aussicht auf die Architektur und in das Umland die Sie bei den Bildern sehen können.
Domhof
Mit sicherem Gespür für eine gute pfälzische Küche hatte Uwe Falkenburger die Gaststätte Domhof ausgewählt. Bei kühlen Getränken und schmackhaftem und reichhaltigem Essen informierten sich die beiden Gruppen über das Erlebte. Das war gut so, denn beide Führungen hatten unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt.
Technik Museum
Im Kontrast zu dem historischen Bauwerk stand bei unserem zweiten Tagesziel nach kurzem Fußmarsch die Neuzeit im Technik Museum im Mittelpunkt.
Die ersten Flugapparate von Lilienthal, Dampfloks, Feuerwehrautos und Flugzeuge es ist eine unvorstellbar große Sammlung von Exponaten hier zusammengestellt worden, die jedes für sich einen Blick und eine Erklärung wert sind. Für den ersten Überblick war es daher sehr hilfreich, dass wir hierfür eine 90-minütige Führung gebucht hatten. Das enorme Fachwissen und die Freude auf eine vielseitig interessierte Gruppe zu stoßen, führten schließlich dazu, dass daraus gute, kurzweilige 2 Stunden wurden…
Ein genauerer Blick auf die Oldtimer, Motorräder, Flugzeuge und erstklassig restaurierten Karussells, die wir dieses Mal nicht mehr geschafft haben, sollte man für einen nächsten Besuch einplanen.
Weinstube Raabe
Der Check In im Achat Hotel in Neustadt an der Weinstraße verlief glatt und reibungslos, so dass die Teilnehmer etwas Zeit hatten, um sich für den Abend frisch zu machen.
Im benachbarten St. Martin hatten wir uns das Weinlokal „Im alten Gutshof“ der Familie Raabe für das Abendessen gewählt. Das idyllisch in den Weinbergen gelegene Örtchen blieb aufgrund seines Stadtwappens, welches eine Lilie zeigt, von der Zerstörung, welche die französischen Truppen bei Ihrem Abzug ansonsten im ganzen Land anrichteten, verschont. Die Gässchen sind so eng, dass man den touristischen Verkehr gänzlich aus dem Ort verbannt hat. Nach kurzem Fußmarsch erreichten wir das liebevoll rustikal eingerichtete Lokal. Die Speisen hatten wir zum Glück vorab bestellt, denn es herrschte reger Andrang. Uwe hatte wieder ein gutes Händchen bewiesen, die Pfälzer Küche wurde allseits sehr gelobt und auch die Weinkenner kamen bei der seitenlangen Weinkarte auf Ihre Kosten.
Zum Leidwesen der fröhlichen Gesellschaft mussten wir uns den behördlichen Bestimmungen für Fahrzeiten beugen. Um 21:00 Uhr ging es zurück nach Neustadt.
Für einen Teil der Gruppe war die Zeit gekommen sich für den kommenden Tag auszuruhen, die Übrigen machten sich nochmals auf und wurden fündig. Im Lokal „Wintergarten“ wurden die unterbrochenen Gespräche fortgeführt und noch lange diskutiert…
Hambacher Schloß
Der kommende Morgen empfing uns mit herrlichstem Sonnenschein. Gestärkt von einem üppigen Frühstücksbuffet fuhren wir die wenigen Kilometer hinauf zum Hambacher Schloß. Auch hier hatten wir 2 Führungen organisiert, die, ähnlich wie in Speyer, von 2 hervorragenden Kennern Ihrer Materie geleitet wurden.
In der Deutschen Geschichte ist das Hambacher Fest von 1832 auf dem Hambacher Schloss ein Meilenstein. Auch wenn das Hambacher Schloss zu diesem Zeitpunkt eher als baufällig und stark renovierungsbedürftig zu bezeichnen ist, so hat es die knapp 30.000 Menschen, die damals dort über Tage feierten, nicht gestört. Es war die Zeit der Romantik, in dieser Epoche sah man vieles verklärt.
In der Bevölkerung und speziell unter den Pfälzern herrschte eine große Unzufriedenheit.
Bei der politischen Großveranstaltung wurden von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen ein gesamtdeutscher Nationalstaat sowie Freiheits- Und Bürgerrechte gefordert. Analog zu den Rechten in Frankreich, Liberté, Egalité, Fraternité. Am Ende der Festivität wurde erstmals die Schwarz-Rot-Goldene Fahne gehisst. Im 5 Stock des heute imposanten Bauwerks gibt es einen faszinierenden Abriss über diese Zeit zu entdecken, der hervorragend medial aufgebaut ist. Vieles ist digital abrufbar, den Führungen analog zu lauschen fanden wir packender. Die Architekturinteressierten fanden im 4.ten Stock anhand der 3 D Modelle Antworten auf Ihre Fragen, und waren nicht wenig erstaunt, dass vieles, von dem was wir heute bestaunen können, erst in jüngster Zeit, also zwischen 2005 und 2014 erbaut wurde.
Den kulinarischen Abschluss auf dem Schloss bildete das gemeinsame Mittagessen.
Die Tische sind im Lokal so positioniert, dass sie einen fantastischen Blick in die Pfalz bieten. Man konnte sich also vorstellen, welches Bild sich den damals Feiernden geboten haben muss. Der Blick auf das Buffet war nicht minder beeindruckend! Es war köstlich, fein in der Auswahl und qualitativ hervorragend.
Hauenstein
Gut gesättigt ging es mit dem Bus zur Schuhmeile nach Hauenstein. Zum Schrecken vieler Männer sind dort alle Sonntage auch verkaufsoffen! Daher gab es beim Einstieg in den Bus viele glückliche Gesichter unter unseren Damen.
Fazit
Die Freude über die Reise und das gemeinsam erlebte war riesengroß. Es gab viel Lob, zum einen für den Busfahrer André Zehnter, der ab sofort offiziell den Titel des Fahrten- und Busbeauftragten der Gesellschaft Harmonie führen darf, zum anderen für die Organisatoren Uwe Falkenburger und Udo Kröner, die eine so schöne Reise zusammen gestellt haben.
Der Wunsch der Teilnehmer zum Schluss war einhellig:
Encoreunefoi!Dacapo!Againplease!
„Das sollten wir im nächsten Jahr unbedingt wieder machen!“
Ja, und das sei verraten, es wird auch im nächsten Jahr eine Wochenendreise mit der Harmonie geben 😊